Alle 12-24 Monate verdoppelt sich die Anzahl der Transistoren und damit die Geschwindigkeit von Mikroprozessoren. Diesen Zusammenhang stellte der Intel-Gründer Gordon Moore Mitte der 1960er Jahre fest. Dieser rasch als Mooresche Gesetz bekannt gewordene Zusammenhang erfüllte sich auch. Die exponentielle Entwicklung von Computer und Speichertechnologie hält nach wie vor an.
Gordon Moore selbst sah das nicht als Gesetz, sondern mehr als selbsterfüllende Prophezeiung. Jedes Unternehmen kannte es und plante darauf hin. Tat man das nicht, konnte man sich sicher sein, dass die Mitbewerber es befolgen und danach planen werden. Und schon war man weg vom Fenster. Also strengte sich jeder an.
Umgekehrt gibt es das Reverse Mooresche Gesetz.
Autonome Autos? “Braucht mindestens noch 20 Jahre, wenn nicht länger.”
Elektrofahrzeuge? “Will doch keiner! Und wenn der Markt einmal reif ist, dann ziehen wir unsere fertigen Konzepte aus der Schublade und bauen sie einfach.”
Damit besteht keine Notwendigkeit, sich anzustrengen. Man redet sich die Dringlichkeit weg. Wenn sich nun Silicon Valley-Unternehmen und deutsche Autobauer mit diesen zwei unterschiedlichen Konzepten und Mindsets gegenüber stehen, dann muss man nicht der große Seher sein, um zu erkennen, wer vermutlich auf der Strecke bleiben wird.
Das erste Opfer beklagen wir bereits mit dem Autobauer BMW, der nun weniger wert als Tesla ist. Wie das erklärbar ist, steht hier: Warum ist Tesla so viel wert? Blase oder echte Werte?
Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.
3 Gedanken zu “Das Reverse Mooresche Gesetz”