Der Firmenflüsterer – Reflektionen nach 10 Jahren Selbständigkeit

Im Oktober sind es zehn Jahre, dass ich mich nach 15 Jahren in einem großen Unternehmen mich von dort verabschiedete und selbständig machte. Auch mit allem Auf und Ab, das seither nicht zu vermeiden war, war das die beste Entscheidung, … Der Firmenflüsterer – Reflektionen nach 10 Jahren Selbständigkeit weiterlesen

Der gefährliche Mythos von “Wir sind eh gut aufgestellt”

Verdächtig oft höre ich in letzter Zeit von Delegationsreisenden und Industrievertreten, die anlässlich von Silicon-Valley-Reisen oder auf Innovationskonferenzen zu Änderungen in ihrer Industrie sprechen, “wie gut sie selber aufgestellt seien”. So verständlich das noch bei Interessensvertretern von Industrieverbränden sein mag – man will der eigenen Branche ja Mut zusprechen – ist es wenn es vom Management kommt unakzeptabel und gefährlich. Und jedem Jobkandidaten der so eine Aussage beim Bewerbungsgespräch vernimmt, rate ich zum Reißausnehmen. Und hier ist warum.

Beispiel Automobilindustrie

Schauen wir uns als Beispiel die Automobilindustrie an. Bei der Entwicklung autonomer Autos sind die Amerikaner um Welten voraus. Die Zahlen und Fakten sprechen eine so deutliche Sprache, dass die Diskussion gar nicht zu führen ist. Und trotzdem höre ich immer wieder von Delegationen und Industrieexperten, dass man “gut aufgestellt wäre”, auch wenn man hintennach sei, aber die “erste Million an selbstfahrenden Autos wird von den deutschen Herstellern geliefert werden.”

Geht man davon aus, dass die Entwicklung von selbstfahrenden Autos auch umfangreiche Tests auf Teststrecken und auf öffentlichen Straßen erfordert, dann lässt sich anhand der bereits operierenden Testflotten in fast einem dutzend amerikanischer und asiatischer Städte, auf denen schon Millionen an Kilometern abgespult wurden, nur entgegnen: in welchen Städten in Deutschland sind autonome Testflotten im Einsatz? “Der gefährliche Mythos von “Wir sind eh gut aufgestellt”” weiterlesen

Kennst du dein persönliches Mission Statement?

Vor ein paar Jahren entfiel kurzfristig ein geplanter Termin beim Besuch einer Delegation im Silicon Valley. Um die Zeit zu überbrücken saßen wir mit der Handvoll Teilnehmer in einem Café und improvisierten. Dabei kamen wir auch auf Mission Statements, diese oft lang gewundenen, zur Inspiration gedachten Firmenziele und -motivation zu sprechen, und wie unverständlich sie oft wären. Oft gibt die Anzahl der Wörter in einem Mission Statement einen Einblick, wie viele Manager daran bei einem Offsite beteiligt waren. Ist es 60 Worte lang, waren 60 Manager daran beteiligt.

Abgesehen von der Länge sind sie auch oft mit aktuellen Buzzwords vollgespickt, die nichtssagend sind, die man sich überhaupt nicht merken kann, und oft aktuellen Moden folgen. Dabei sind gerade die kürzesten Mission Statements am effektivsten.

Tesla: Den Umstieg der Welt auf erneuerbare Energieträger zu beschleunigen. (Tesla’s mission is to accelerate the world’s transition to sustainable energy.)

Southwest Airlines: Menschen mit dem verbinden was in ihrem Leben wichtig ist mit freundlichem, zuverlässigem und günstigen Flugverkehr. (To connect People to what’s important in their lives through friendly, reliable, and low-cost air travel.)

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