Best of Scheiße: Wie deutsche Hersteller und Politiker die Zukunft ihrer Autoindustrie zerstören

Ein Jahr ist es nun her, dass Volkswagen zugeben musste, Betrugssoftware in Millionen an Dieselfahrzeuge eingebaut zu haben. In der Liste der Sünder tauchen immer mehr Hersteller auf, zuletzt musste der Audi-Entwicklungschef gehen, nachdem interne Emails den Betrug auch bei der VW-Tochter enthüllten.

Seit einem Jahr sollte es klar sein, dass die Zukunft des Dieselmotors ein Ende erreicht hat. Dass Diesel maßgeblich zu den Schadstoffproblemen von Städten beiträgt und obwohl das allen spätestens seit der Aufdeckung des Abgasskandals klar sein sollte, trotzdem nach wie vor subventioniert wird. Dass genau das Festhalten an einer Technologie am Ende ihres Lebenszyklus deutsche Hersteller zu Nachzüglern bei Elektromobilität macht. Nicht die deutschen Hersteller sind voran, sie sind hinten nach und müssen zusehen wie neue Unternehmen aus USA und China unter sich den Markt aufteilen. Selbst die Deutsche Post macht ihnen vor, wie man Elektroautos baut.

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Und trotzdem will man es in den Führungsetagen nicht kapieren und wahr haben. So postete Thomas Sedran, seines Zeichens Head of Corporate Strategy by Volkswagen, auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn stolz einen Bericht des Handelsblatts mit der Schlagzeile “Ausgerechnet VW liefert die saubersten Diesel” eine Rangliste von aktuell verkauften Dieselmodellen verschiedener Hersteller und wie hoch sie durchschnittlich die Stickoxid-Grenzwerte überschreiten.

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Tesla Model S Autopilot und Automatisches Einparken [VIDEO]

Viel wurde in den letzten Wochen über den Tesla Autopiloten geschrieben und fabuliert. Ein tödlicher Unfall mit einem Model S hat die Befürchtungen vor der angeblichen Gefahr solcher Systeme für die Skeptiker bestätigt. Nur ist nicht alles so wie es scheint und während der Unfallhergang vor allem Schuld auf den LKW-Fahrer schiebt übersieht man leicht wie viele Unfälle ein solches Fahrassistenzsystem verhindert hat. Die sind eben wenig spektakulär und darüber wird nicht berichtet.

Ich habe nun selbst ein Tesla Model S mit einem Autopiloten getestet. Dabei wird ganz klar, wie er funktioniert und unter welchen Umständen er zu verwenden ist. Zuerst mal ist er nur für die Fahrt auf der Autobahn zugelassen. Der Autopilot kann keine Verkehrsschilder oder Ampeln erkennen. Er folgt den Fahrbahnmarkierungen und erkennt andere Fahrzeuge. In den Einstellungen kann man festlegen, wie viel Fahrzeuglängen man Abstand vom Vordermann haben möchte. In unserem Fall hatten wir den auf sieben Fahrzeuglängen gesetzt um ganz sicher zu gehen, die Standardeinstellung ist vier Längen. Ist der Abstand zu lange, dann drängen sich üblicherweise überholende Fahrzeuge dazwischen und der Autopilot vergrößert den Abstand wieder automatisch. Der Autopilot erkennt auch ob es sich bei den Fahrzeugen herum um einen Lastwagen oder einen PKW handelt und zeigt das am Dashboard an.

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Testgelände für autonome Fahrzeuge [VIDEO]

Die Technologie-Website CNET hat in der jüngsten Folge Testgelände für die Entwicklung autonomer Fahrzeuge angeschaut. In dem fünfminütigen Segment werden dabei GoMentum Station (Concord, Kalifornien) und Mcity (Ann Arbour, Michigan) beschrieben, sowie ein zukünftiges Testgelände in der ehemaligen Bomberfabrik Willow Run (Ypsilanti, Michigan) erwähnt.

GoMentum Station ist ein früherer Nuklearbombenstützpunkt. Dieses Gelände weist ca. 32 Kilometer an Teststrecke auf, alles inklusive Autobahnen, Auffahrten, Eisenbahnkreuzungen und Gebäuden,  sowie all die Verwitterungserscheinungen die selbstfahrende Fahrzeuge herausfordern, weil beispielsweise Straßenmarkierungen schlecht sichtbar sind. Honda und Acura testen dort bereit, ein dutzend anderer Hersteller ist mit den Betreibern der Anlage in Verhandlung.

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Elon Musks Masterplan Teil 2 enthüllt

Heute hat Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk den zweiten Teil seines Masterplans enthüllt. Den ersten Teil hat er fast auf den Tag genau vor 10 Jahren veröffentlicht (2. August 2006). ich habe den gesamte zweiten Teil für Euch ins Deutsche übersetzt und er beinhaltet einige interessante Aspekte, inklusive wie eine Autofabrik der Zukunft und Bustransport aussehen soll, und wie man sein eigenes selbstfahrendes Auto zum Geld verdienen einsetzen wird können.

Hier aber meine vollständige Übersetzung ins Deutsche:

Der erste Teil meines Masterplans  den ich vor 10 Jahren geschrieben habe steht vor der Vollendung. Es war nicht so kompliziert und bestand aus folgendem:

  1. Produziere ein Auto in kleiner Serie, das notwendigerweise teuer sein müsste.
  2. Verwende das Geld um ein Fahrzeug zu einem niedrigeren Preis mit größerer Stückzahl zu bauen.
  3. Verwende diese Geld um ein erschwingliches Auto in hohen Stückzahlen zu produzieren. Und…
  4. Stelle Solarenergie bereit. Ohne Scherz, das steht wirklich seit 10 Jahren auf unserer Website.

Der Grund warum wir mit Schritt 1 beginnen mussten war, dass alles was ich mir leisten konnte mit dem Geld von Paypal. Ich dachte, dass unsere Chancen erfolgreich zu sein so niedrig wären, dass ich nicht das Geld von anderen riskieren wollte. Die Liste der erfolgreichen Autostart-ups ist kurz. Mit 2016 ist die Anzahl der amerikanischen Autounternehmen die nicht bankrott gingen auf zwei geschrumpft: Ford und Tesla. Ein Automobilunternehmen zu starten ist idiotisch und dann noch dazu ein Elektroautostart-up ist idiotisch zum Quadrat.

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Übersicht zu Elektrofahrzeugherstellern

Es ist momentan nicht leicht die Übersicht zu bewahren, wenn es darum geht den Anstrengungen hinter der Elektromobilität zu folgen. Während sich deutsche Hersteller zurückhalten geht man in anderen Ländern forscher ran. Die folgende Aufstellung ist eine Liste an Unternehmen, die daran arbeiten ein reines Elektrofahrzeug auf die Straße zu bringen. In der Liste sind diejenigen Unternehmen angeführt, die ein gesamtes Elektrofahrzeug bauen, und nicht nur einen Umbau von bestehenden Verbrennern vornehmen oder Teile bauen. Man beachte die Anzahl der Unternehmen aus China und den USA.

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NextEV eröffnet Niederlassung in Silicon Valley

Das chinesische Elektrofahrzeugstart-up NextEV eröffnet eine Niederlassung in San José in Kalifornien. Beim Pokémon Go-Spiel in meiner Nachbarschaft stieß ich zufállig auf das Bürogebäude, das gerade für den neuen Mieter hergerichtet wird. Über dem Eingang auf 3200 North First Street prangt bereits der Firmenschriftzug. Wie man auf meinem Schnappschuss sehen kann parkt vor dem Eingang auch ein Tesla Model X.

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Analyse: Teslas erster tödlicher Unfall

Jetzt ist es passiert: ein Teslafahrer verunglückte tödlich in einem Tesla. Ist das nunmehr das Ende von selbstfahrenden Fahrzeugen? Wirft das die Entwicklung um Jahre zurück? Nicht unbedingt, denn wie so oft er Fall, kommen hier ganz bestimmte Umständen zusammen. Und das sehen wir uns an.

Zuerst ist hier interessant, wie der Unfall zustanden kam. Laut ersten Berichten war der Wagen mit eingeschaltetem Autopiloten unterwegs. Gemäß einem Blogeintrag von Tesla passierte am 7. Mai 2016 folgendes:

Weder der Autopilot noch der Fahrer bemerkten die weiß gestrichene Seite eines Lastwagenanhänger gegen helles Sonnenlicht, deshalb aktivierten die Bremsen nicht. Die Höhe des Sattelschleppers in Kombination mit dessen Position auf der Straße – eine äußerst rare Zusammenkunft von Umständen – riefen eine Kollision hervor, die das Modell S unter den Anhänger schoben, wobei die Anhängerunterseite mit der Windschutzscheibe des Modell S kollidierte.

Der links in eine Seitengasse abbiegende Sattelschlepper blockierte damit die Straße für den entgegenkommenden Verkehr. Und für so ein Szenario sind diese Kamerasysteme nicht ausgelegt. Sie sind darauf spezialisiert Auffahrunfälle zu vermeiden. Der Sattelschlepper von de Seite her betrachtet erschien dem System offensichtlich von den Sensorsignalen aus wie ein überhängendes Straßenschild. Damit lässt sich auch das Verhalten des Autos erklären, das nach dem Unfall zuerst mal weiter fuhr und erst dann zum Stehen kam.

(C) Electrek

Auch reden wir hier von Autobahngeschwindigkeiten, die die Reaktionszeit drastisch herabsetzen. Es kann aufgrund einer ersten Unfallanalyse auch ein Fehlverhalten des LKW-Fahrers vorliegen, der vielleicht auch ohne dem Autopilot-Modus zu einem solchen Unfall geführt hätte.

Ist damit nun das Horrorszenario eingetreten, das immer wieder hervorgerufen wird, nämlich das Trolley-Problem? Ist damit autonomes Fahren weg vom Fenster weil gezeigt wurde, dass es nicht funktioniert?

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Wie sehr tut Tesla deutschen Autobauern eigentlich weh?

Bereits bei 400.000 Vorbestellungen liegt Tesla mit dem Model 3, und das eineinhalb Jahre bevor das erste Auto überhaupt ausgeliefert werden soll. Natürlich muss Tesla erst beweisen liefern zu können, und nicht allzu viele Terminverschiebungen zu haben. Während die Konkurrenz und die Investoren hitzig diskutieren und stark bezweifeln, ob Elon Musk es schaffen kann, die von ihm angekündigte Produktionskapazität wirklich von den heutigen 50.000 auf sagenhafte 500.000 Stück bis 2018 hochzukriegen, ist bereits etwas andere geschehen. 400.000 potenzielle Autokäufer, die eine Anzahlung von 1.000 Dollar/Euro tätigten, verschwinden als Kunden für das eigene Produkt. Und das trifft deutsche Hersteller besonders stark.

Overlap

Wie Bloomberg in einer Käuferstromanalyse zeigt, interessieren sich Tesla Model 3-Kunden besonders stark für deutsche Modelle. Achtundzwanzig Prozent schauen auf BMW, 20 Prozent auf Audi und Mercedes, 12 Prozent auf Porsche und 10 Prozent auf Volkswagen. Im Vergleich dazu würden Teslakäufer nur sehr eingeschränkt beispielsweise einen Kia (8.5%) als Alternative berücksichtigen. Auch wenn sicherlich nicht alle der 400.000 Vorbesteller dann tatsächlich das Auto kaufen, so lassen sich doch Abschätzungen machen, wie hoch die Abwanderung von den deutschen Herstellern sein wird.

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