Das Internet der Dinge (IoT) hat die Nachfrage nach Elektronik neu beflügelt. Es gibt einen regelrechten Boom an IoT-Startups. In einem Gespräch vor einiger Zeit mit einer Flextronics-Mitarbeiterin, die in der Leitung des firmeninternen Akzeleratorprogramms arbeitet, zeigte sie mir eine Übersicht an IoT-Startups im Silicon Valley, die sie neun Monate vorher zusammengestellt hatte. In der Liste waren 100 Startups aufgezählt. Zwischenzeitlich erhöhte sich Zahl auf über 900.
Es gibt mehrere Gründe warum es zu solch einem Boom gekommen ist. Zuerst mal ist die Herstellung von leistungsfähiger Elektronik für kapitalarme Startups erschwinglicher geworden. Ebenso sind plötzlich Sensoren jeder Art verfügbar, mit denen neue Daten gesammelt und für verschiedenste Anwendungszwecke eingesetzt werden können. Große Datenmengen können dank leistungsfähiger und günstiger Rechner gut und rasch verarbeitet werden, um Sinn aus den Daten zu machen. Und Dank der weit verbreiteten Smartphones und WLANs kann das elektronische Gerät auch rasch mit diesen verbunden werden.
Ein österreichischer Startup-Gründer zeigte mir kürzlich sein Produkt, das er auf den Markt bringen wollte. Während er es mir vorführte bemerkte er auch mit Bestimmtheit, dass es er aus ethischen Gründen in Europa fertigen lassen will. Das ist zwar löblich, aber nicht unbedingt der weiseste Weg. Nicht immer ist eine Fertigung in Europa automatisch ethischer, gerechter, oder schafft Arbeitsplätze. Die Kosten können so orbitant werden, dass das eigene Startup nie über einen Prototypen rauskommt oder das Produkt potenziellen Kunden einfach zu teuer wird.
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